Dienstag, 7. Juni 2011

Leserbrief 09

Weitere Beiträge zum Thema "Was zieht man am Maientag an, wenn man im Festzug mitlauft?" füllen die Leserbriefspalte der Nürtinger Zeitung vom Mittwoch, 8. Juni 2011:

Herr Rink trifft den Nagel auf den Kopf
Hartmut Stoll, Wolfschlugen. Zum Leserbrief „Wippers Leserbriefe allmählich unerträglich“ vom 4. Juni. Herr Rink hat vollkommen recht, wenn er über Herrn Wipper einen Leserbrief schreibt und meint, allmählich sei es unerträglich. Es ist schon lange unerträglich. Schlägt man die Nürtinger Zeitung auf und liest den Namen Reinmar Wipper, denkt jeder: „Abr, et der scho wiedr“. Über alle möglichen Themen gibt er in Leserbriefen ständig seinen Kommentar dazu. Hat ihm eigentlich noch niemand gesagt, dass er den Lesern mit seinen Meinungen meist nur auf die „Nerven“ geht? Man fragt sich, ob der gute Mann sonst nichts zu tun hat. Mit seiner Zeckenstich-Geschichte hat er mal wieder, wie so oft, den Vogel abgeschossen. Dass er es geschafft hat, trotz der Schmerzen am Maientag doch noch teilzunehmen, ist einfach so toll. Welch ein Glück, dass er dazu noch entsprechende Klamotten gefunden hatte.

Diese Zuschrift entfaltet ein schwäbisches Idyll: Kender, haltet euer Gosch, dr Vatter schreibt an d´ Zeitong!

Früher hatte man ein Kleid für viele Anlässe
Hanne Hoßfeld, Nürtingen. Zum Leserbrief „Der Maientag und die Traditionen“ vom 27. Mai. Eigentlich ist die Diskussion, was man am Maientag anziehen soll oder darf, nicht mehr recht zeitgemäß. Auch die Begründung, wer was warum anziehen muss, ist wohl fehl am Platze. Als ich die Leserbriefe zu diesem Thema gelesen habe, fiel mir eine Begebenheit mit meiner Großmutter in den 1950er-Jahren ein. Sie musste sich ein neues Kleid kaufen, das alte ist, obwohl der Gebrauch nicht sehr häufig war, dann doch in die Jahre gekommen. So ist es nun mal bei uns Schwaben, wir gehen sorgfältig mit unseren Gewändern um. Die sehr freundliche Verkäuferin fand auch schnell etwas Passendes und lobte Stoff und Eleganz des Kleides. Worauf ihr meine Großmutter zur Antwort gab: „Da hendse reacht, des isch für Freud und Leid und au fürn Maietag.“ Das nenn ich Pragmatismus. So isch no wieder.

Der Spruch der Großmutter ist scheint´s in Nürtingen geläufig. Manche legen ihn auch der Frau Motz in den Mund, die in der Apothekerstraße, wo ich aufgewachsen bin, ein Textilgeschäft für Damenmoden führte.

Einfach andere Artikel lesen
Martha Beier, Aichtal-Grötzingen. Zum Leserbrief „Wippers Briefe allmählich unerträglich“ vom 4. Juni. Wer wird eigentlich gezwungen, Leserbriefe zu lesen? Niemand. Es steht jedem frei, sich eine eigene Meinung zu bilden, Dinge in seinem Sinn eventuell richtigzustellen und dies öffentlich zu machen. Noch dazu auf so nette und harmlose Weise, wie Herr Wipper das letztes Wochenende tat. Deswegen muss man doch niemanden öffentlich angreifen oder gar beleidigen. (Was du nicht willst, das man dir tu . . .) Herr Rink sollte einfach großzügig drüber weglesen, wenn er Herrn Wippers Briefe nicht mag. Es steht ja noch so vieles andere in der Zeitung. Ich lese auch nicht alles, lasse aber andere Mitmenschen gelten.

Danke, Frau Beier!

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